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Als Student arbeiten | Nebenjobs und ihre Rahmenbedingungen
- November 24, 2017
- Gepostet von: Malte Klauke
- Kategorie: Finanzen
Richtige Studenten tun vor allem eines: Sie sparen. Denn das Leben als Student ist gar nicht mal so billig. Miete, Semesterbeiträge, Lebenshaltungskosten, eventuell die Krankenversicherung und verreisen möchte man ja auch mal. Um sparen zu können, muss aber überhaupt erst einmal Geld reinkommen. Welche Möglichkeiten du hast, wenn du als Student arbeiten möchtest, erfährst du hier.
Und das sind ganz schön viele: Eltern, staatliche Ausbildungsförderung, zahllose Stipendien, Studienkredite oder eben selbst arbeiten. Das meiste davon ist selbsterklärend beziehungsweise wird von den entsprechenden Stellen ausführlich erklärt. Alle Infos rund ums BAföG findest du zum Beispiel beim Bundesministerium für Bildung und hier eine Datenbank mit Stipendien. Wir möchten uns in dem Beitrag auf Nebenjobs und ihre Rahmenbedingungen konzentrieren. Denn irgendwann will man den Eltern nicht mehr auf der Tasche liegen und die Anträge auf BAföG und Stipendien können durchaus ein Grund zur Verzweiflung sein.
Individuelle Jobvorschläge
Unabhängig davon lohnt es sich immer, nebenher zu arbeiten, nicht nur des Geldes wegen. Bestimmt denkst du, dass ein Nebenjob mehr Stress bedeutet. Aber du lernst sehr schnell, deinen Alltag besser zu strukturieren und fühlst dich dadurch sogar entspannter. Zusätzlich sammelst du Erfahrung, die dir den Einstieg ins Berufsleben deutlicher einfach machen kann. Selbst dann, wenn der Job gar nichts mit deinem Studium zu tun hat. Denn erstens signalisierst du damit, dass du engagiert bist und sinnvoll mit deiner Zeit umgehst und zum zweiten lernst du in jedem Job grundlegende Dinge, die zu deiner persönlichen Entwicklung beitragen. Den Job, der genau zu dir passt, kannst du zum Beispiel mit Campusjäger finden. Dort wirst du unterstützt und bekommst anhand deiner Angaben individuelle Jobvorschläge, auf die du dich mit wenigen Klicks bewerben kannst.
Anstellungsmöglichkeiten
Wie genau du nun dein Geld verdienen möchtest, bleibt dir überlassen. Grundsätzlich hast du die Möglichkeit als Praktikant, in einem Angestelltenverhältnis (häufig als Werkstudent) oder selbständig zu arbeiten, zum Beispiel als Freelancer. Dabei gibt es je nach Anstellungsart verschiedene Vorgaben seitens des Finanzamtes, des Amtes für Ausbildungsförderung und der Krankenkassen. Um also noch mehr zu sparen und möglichst viel von deiner Arbeit zu haben, solltest du diese Vorgaben beachten.
Praktika und Mindestlohn
Praktika dienen in der Regel zur Orientierung, also um einen bestimmten Beruf näher kennenzulernen. Sie sind zeitlich befristet und können wenige Wochen bis mehrere Monaten dauern. In vielen Studiengängen gibt es auch Pflichtpraktika, die meist auf drei bis sechs Monate angesetzt sind. Als Praktikant bist du in der Regel 40 Stunden pro Woche im Unternehmen beschäftigt, damit du den Arbeitsbereich so kennenlernst, wie er sich im Alltag gestaltet. Daher bietet es sich an, für ein Praktikum Zeit mitzubringen, zum Beispiel die Semesterferien oder zwischen Bachelor und Master.
Vor deinem Praktikum solltest du checken, ob du Anspruch auf Mindestlohn hast. Grundsätzlich gilt:
- Mindestlohn, wenn das freiwillige Praktikum länger als drei Monate dauert
- Mindestlohn, wenn du bereits ein Praktikum bei dem gleichen Arbeitgeber gemacht hast
- Kein Mindestlohn, wenn das Praktikum kürzer als drei Monate dauert
- Kein Mindestlohn, wenn es sich um ein Pflichtpraktikum handelt, auch wenn es drei Monate übersteigt
Außerdem hast du rückwirkend Anspruch auf den Mindestlohn, falls das Praktikum zunächst nur auf drei Monate angesetzt war, aber dann verlängert wurde. Es ist aber immer eine gute Idee, dieses Thema mit deinem Arbeitgeber im Vorfeld zu besprechen, damit es zu keinen Missverständnissen kommt.
Oft hast du die Möglichkeit, nach einem Praktikum als Werkstudent übernommen zu werden. Was die Arbeitsweise angeht, gibt es zwischen einem Werkstudenten und einem selbständigen Freelancer deutliche Unterschiede. Aber kaum welche, wenn es um Freibeträge und Grenzen geht. Als Werkstudent hast du von vornherein Anspruch auf Mindestlohn, als Freelancer legst du dein Gehalt in gewissem Maße selbst fest. Willst du bestimmte Beträge nicht überschreiten, hat die Höhe des Lohns demnach auch direkte Auswirkungen auf deine Arbeitszeit.
So viel darfst du als Student verdienen
Das ist wichtig, denn unter dem Semester gilt: 20 Stunden pro Woche sind das Limit. Liegst du darüber, hat das Einflüsse auf deine Krankenversicherung, da du dann nicht mehr als ordentlicher Student giltst. Das heißt für dich, du musst deine Beiträge selbst zahlen. Das passiert ebenso, wenn du mehr als 450 Euro pro Monat verdienst oder 25 Jahre und älter bist. Der Studententarif der gesetzlichen Krankenkassen liegt in der Regel bei etwa 80 Euro monatlich.
Zwischen den Semestern darfst du auch 40 Stunden pro Woche arbeiten. Beachten solltest du dabei den jährlichen Lohnsteuerfreibetrag von 8.652 Euro (2016), oder auch 721 Euro monatlich. Liegt dein Verdienst darüber, muss das überschüssige Einkommen versteuert werden. Überschreitest du regelmäßig 450 Euro monatlich, kommen neben den Beiträgen für die Krankenkasse auch Sozialversicherungsabgaben hinzu. Diese werden abhängig von der Höhe deines Einkommens anteilig abgezogen.
Grenzen für BAföG
Beim BAföG gelten wiederum andere, strengere Grenzen. 290 Euro sind monatlich erlaubt, ohne dass dein BAföG-Satz gekürzt wird. Gehst du einer selbständigen Tätigkeit nach, darfst du im Bewilligungszeitraum höchstens 4.410 Euro verdienen. Dein Verdienst ergibt sich aus deinen Einnahmen abzüglich deiner Ausgaben. Hiervon darfst du unter anderem noch 21,3 Prozent Sozialversicherungspauschale abziehen.
Bevor du eine dieser Grenzen überschreitest, solltest du dir aber überlegen, ob sich das für dich rechnet. Im Zweifelsfall kannst du dich von den zuständigen Ämtern beraten lassen. Das hört sich zwar alles kompliziert an, aber das meiste ergibt sich von selbst. Wir wünschen dir auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg bei deinen ersten Karriereschritten!